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Sissachertagung 2025

Die diesjährige Sissachertagung findet am 23. August 2025 um 8.15 Uhr statt. 
Seminarort: Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain in Sissach mit anschliessendem Apéro im Schloss Ebenrain.

Es empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung.

Weitere Informationen / Buchung:

Sozialhilfe und Wohnraum: Realität, Rechte und Möglichkeiten

Wohnen ist weit mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Es spielt eine entscheidende Rolle in unserem täglichen Leben und beeinflusst zahlreiche Aspekte unseres Wohlbefindens und unserer sozialen, wirtschaftlichen und psychischen Verhältnisse. Geborgenheit und Privatsphäre sind Grundbedürfnisse und elementar für ein gesundes Leben. Wohnen soll beheimaten, ein Rückzugsort sein mit Gestaltungsmöglichkeiten für ein Leben in Würde. Die Begrenztheit der finanziellen Mittel zwingt viele Betroffene dazu, in prekären Wohnverhältnissen zu leben, die häufig mit Unsicherheiten, sozialer Isolation und gesundheitlichen Risiken verbunden sind. Dies hat eine direkte Auswirkung auf die wirtschaftliche Entwicklung und Zukunft derselben, weshalb Betroffene vermehrt in die Sozialhilfe und/oder Obdachlosigkeit abrutschen können.

Wohnen ist somit ein zentraler Bestandteil unseres Lebens, welcher weitreichende Auswirkungen auf unsere psychische, wirtschaftliche und soziale Gesundheit hat. Ein bewusster Umgang mit Wohnraumpolitik und -gestaltung kann daher einen erheblichen Beitrag zum Wohlbefinden und zur Stabilität unserer Gesellschaft leisten. Ganz im Sinne einer humanistischen und demokratischen Gesellschaft.

Im Anschluss an die Referate der Fachpersonen wird das Thema am Podium diskutiert.

Eingangsreferat

Thomas Frommherz, Bereichsleiter Wohnbegleitung und Housing First, Heilsarmee Region Basel wird uns zu folgenden Fragen Auskunft geben:

  • Was führt zu Obdachlosigkeit?
  • Führt Wohnungslosigkeit (Sofa-Hopping) immer in die Obdachlosigkeit oder gibt es Möglichkeiten und/oder Ressourcen der Betroffenen dies zu verhindern?
  • Erfahrungen mit Housing First in Bezug auf Wiedereingliederungsmöglichkeiten der Betroffenen in Arbeit (inkl. 2. Arbeitsmarkt, IV etc.), in Bezug auf Wohnkompetenzen (welche Unterstützungen sind notwendig)?
  • Wie ist das Verhältnis von Betroffenen mit Migrationshintergrund und Betroffenen Schweizer Bürgern in Bezug auf die Obdach- und Wohnungslosigkeit?
  • Wird die Obdachlosigkeit selbst gewählt (es gibt Notunterkünfte, Hotels etc., welche durch die Sozialhilfe bezahlt werden)?
  • Wäre ein Projekt wie Housing First eine Lösung für die Obdachlosenproblematik im Kanton Baselland? Gibt es dahingehend Ideen?
  • Können Obdachlose aus dem Kanton BL das Angebot von Housing First nutzen? Wenn nein, gibt es Bestrebungen, dies zu ermöglichen?
  • Wie beeinflusst die Wohnsituation die gesundheitliche Verfassung der betroffenen Personen (Emotionen, Frust, psychische Probleme, Traumatisierungen)
  • Unterscheidung Obdachlosigkeit, Wohnungslosigkeit etc.

Referate

Domenico Sposato, Geschäftsleiter Caritas beider Basel beschäftigt sich mit folgenden Fragestellungen:

  • Mietzinsgrenzwerte beeinflussen die Möglichkeiten von Sozialhilfebeziehenden für die Anmietung von Wohnraum. Wie sehen die Möglichkeiten von Sozialhilfebeziehenden aus? Gibt es Unterschiede in den Gemeinden? Wie können sich Sozialhilfebeziehende wehren, wenn sie unzulässigen Wohnraum beziehen müssen? Welche Rolle spielen die Gemeinden dabei? Werden bei fehlendem Wohnraum Hotel-/Pensionsunterkünfte bezahlt oder gibt es Schwierigkeiten? Welche?
  • Wäre ein gesetzliches Recht auf Wohnen (analog Kanton BS) eine Lösungsmöglichkeit für die Problematik im Kanton BL?
  • Welche grundsätzlichen rechtlichen Möglichkeiten haben Sozialhilfebeziehende im Kanton Baselland in Bezug auf Wohnen?
  • Ist das Hinter-/Kellerzimmer etc. ein angemessener Wohnraum? Welche Erfahrungen gibt es diesbezüglich mit Gemeinden im Kanton BL? Ist dies auch Thema in den Sprechstunden bei Ärzten? Welche präventiven Massnahmen sind möglich oder wünschenswert?
  • Jede Gemeinde hat ihre eigene Methodik, die Mietzinsgrenzwerte zu berechnen. Dabei wird oft der Durchschnitt aller Mietaufwendungen in einer Gemeinde als Grundlage eingesetzt, was für aktuelle Mietzinse oft nicht realistisch ist, da Wohnungen teurer vermietet werden als z. B. vor 20 Jahren. Das bedeutet, dass Sozialhilfeempfänger einen Teil der Mietkosten aus dem Grundbedarf bezahlen müssen. Wie hoch ist dieser Anteil erfahrungsgemäss? Wurde diese Problematik schon mit Gemeinde- und/oder Sozialhilfebehördenvertretern diskutiert, evtl. Methodik verändert?

Thomas Noack, Gemeinderat Bubendorf, Landrat und Präsident der Umweltschutz- und Energiekommission sowie bis vor kurzem Leiter des Stadtbauamtes Liestal nimmt folgende Fragen auf:

  • Wo haben die Gemeinden Einfluss auf die Wohnraumplanung, wo der Kanton?
  • Kann mit Raum- und Quartierplanung dem Problem entgegengewirkt werden und wenn ja warum und wie?
  • Was versteht man unter Sozialraumplanung, was versteht man unter sozialem Wohnungsbau?
  • Wo und wie kann auf den sozialen Wohnungsbau Einfluss genommen werden, in der Politik, in der Verwaltung, in der Bevölkerung (evtl. Frage für das Podium)?
  • Existieren Pläne für den Einbezug von sozialem Wohnungsbau? Wenn ja, auf welcher Ebene: Bund, Kanton, Gemeinde?

Podium

Es diskutieren die Referentinnen untereinander und mit dem Publikum.

  • Thomas Frommherz
  • Domenico Sposato
  • Thomas Noack

Moderation: Dieter Kohler, Journalist und Moderator

Weitere Informationen / Anmeldung:

Kurs-Nr.KurstitelBeginnPlätzeOrtPreis (CHF)
05/2025VSO Sissachertagung23. Aug. 2025 151 von 160Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain, Sissach130,00Jetzt buchen
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