Forum 2
Zentrum für Integration (ZIF) - wie läuft es?
Das Zentrum für Integration (ZIF) startete am 01.01.2024, also vor ziemlich genau 300 Tagen. Wie verlief der Start? Wie ist die Belegung? Nutzen die Gemeinden das ZIF? Wie läuft die Zusammenarbeit mit den Gemeinden? Zeichnen sich bereits Erfolge ab? Wo sind die Herausforderungen, die Knackpunkte? Werden die Jahresziele voraussichtlich erreicht? Zu diesen Fragen gaben uns Lea Wird, Leiterin Projekte des Kantonalen Sozialamtes sowie Daria Fröhlich, Leiterin des ZIF Auskunft. Daneben gab es viele Informationen zu den Zielen der Integrationsagende Schweiz (IAS) sowie den Aufgaben des ZIF. Mit der IAS wollen die Kantone eine effektivere, raschere und intensivere Integrationsförderung von vorläufig aufgenommenen Personen sowie Flüchtlingen gewährleisten und insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene einen besseren Zugang zu Bildungswegen schaffen. Die Aufgaben des ZIF leiten sich von der IAS ab und beinhalten eine durchgehende Fallführung, die es bis vor dem Jahr 2019 (Gründung des Assessmentcenters) nicht gab. Bis dahin organisierte sich jede Gemeinde selber und entschied über Art und Tempo der Massnahmenerfüllung. Zur durchgehenden Fallführung gehören ein Erstgespräch mit den Klienten, bei dem eine Erstinformation sowie ein Kurzassessment durchgeführt wird, danach eine Potenzialabklärung und die Erstellung eines individuellen Integrationsplanes. Dazu gehören die Festlegung der Integrationsziele sowie die Kontrolle des Fortschritts. Als letzten Schritt führt ZIF ein Re-Assessment durch, wenn die Integrationsmassnahme nicht den gewünschten Erfolg ermöglicht. Dabei werden Integrationsmasshindernisse besprochen und bei Bedarf erneute Abklärungen durchgeführt. Das ZIF hat die Aufgabe, Empfehlungen zu Integrationsmassnahmen zu geben, z. B. zu Spracherwerbsmöglichkeiten, Ausbildungstipps, Arbeitsmöglichkeiten etc. Die jeweilige Wohngemeinde ist die zuständige Durchführungs- und Finanzierungsstelle. Dabei ist ein guter Austausch und eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und dem ZIF sehr wichtig, damit durch die Unterstützung des ZIF für die Gemeinden ein Mehrwert geschaffen werden kann. Dies ist im Moment noch nicht immer gegeben. Daria Fröhlich und Lea Wirz berichten, dass das ZIF oft mehrmals auf die Gemeinden zugehen müssen, um Informationen zu erhalten, den Verlauf einer Massnahme zu besprechen, nächste Schritte zu koordinieren etc. Auch erfolgen Anmeldungen für ein Erstgespräch erst nach (mehrmaligem) Nachfragen. Dies bindet Zeitressourcen, welche an anderer Stelle dringender benötigt werden würden. Daria Fröhlich und Lea Wirz wünschen sich, dass die Gemeinden proaktiver auf das ZIF zugehen, Fragen stellen, wenn Unklarheiten vorhanden sind und die Unterstützungsmöglichkeiten des ZIF aktiv nutzen